Edgar Krapp: »Heutzutage steht bei der Orgelmusik wieder die interpretatorische Klarheit statt eines monumentalen Gesamteindrucks im Vordergrund - die romantische Verklärung ist zu Gunsten der Transparenz zurückgewichen.«

Edgar Krapps erstes nachdrückliches Konzerterlebnis fand in Vierzehnheiligen statt: Die Eltern nahmen ihren Sohn mit zu einem Orgelkonzert des damaligen Bamberger Domorganisten Peter Biller. Eine Klosterfrau, die dem fleißigen Ministranten in der Bamberger Heiliggrabkirche Klavierunterricht erteilte, besaß die Weitsicht, den Eltern für ihr begabtes Kind das Gymnasium der Regensburger Domspatzen zu empfehlen. Dort lernte Edgar Krapp im Alter von 10 Jahren bei Franz Lehrndorfer die Orgel zu spielen. Noch Jahre vor dem Beginn eines Studiums an der Münchner Musikhochschule spielte er Orgelkonzerte in der Bamberger St. Michaelskirche. Bereits mit 27 Jahren wurde ihm eine Professur in Frankfurt angetragen, später unterrichtete er an der Hochschule für Musik und Theater in München sowie als Gastprofessor am Mozarteum Salzburg. Sein Talent sprach sich rasch herum, auch das Ausland zeigte bald reges Interesse an dem begabten Organisten: Er reiste zu Orgelkonzerten in ganz Europa, Japan, Amerika und tut es noch. Edgar Krapps umfangreiches Repertoire umfaßt Werke von der Frühzeit der Orgelliteratur bis zur Moderne. Sein Können ist auf zahlreichen Aufnahmen dokumentiert, die vornehmlich an bedeutenden historischen Instrumenten entstanden sind.