Fränkischer Tag vom 22.08.2009, S. 39
Feuilleton, Hassberge
Wondratschek ist "aus Roheit romantisch"
Festival Vom 30. August bis 6. September findet in Coburg und Banz erstmals die Veranstaltungsreihe "Lied und Lyrik" statt. Erwartet werden zahlreiche namhafte Interpreten von Thomas Hampson bis Christian Gerhaher und Ruth Ziesak.
Jochen Berger Coburg/Banz "Wollen Gedichte wirklich gesungen werden?" Diese bewusst provokant formulierte Frage liefert das Motto für ein außergewöhnliches Festival, das von Ende August bis Anfang September in Coburg und auf Kloster Banz stattfindet.
"Lied und Lyrik" lautet das Thema der siebentägigen Festspiele, die ein bemerkenswert ehrgeiziges Programmkonzept und eine Fülle renommierter Interpretennamen kombinieren – von Thomas Hampson bis Ruth Ziesak und Christian Gerhaher, von Reiner Kunze und Gert Heidenreich bis Bruno Ganz. Veranstalter ist die in Altenkunstadt ansässige Friedrich-Baur-Stiftung, die das Festival in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und dem Landestheater Coburg erstmals präsentiert.
Anspruchsvolles Konzept Dabei soll diese künstlerische Begegnung von Wort und Musik keineswegs nur ein einmaliges "Event" bleiben, sondern künftig alle zwei Jahre im Herbst jeweils in Kloster Banz und in Coburg stattfinden. Insgesamt acht Konzerte sollen dabei – dem ambitionierten Konzept von Dieter Borchmeyer und Katja Schaefer folgend – den kühnen Versuch unternehmen, die Entwicklung der Liedkunst von der Barockzeit bis in die Gegenwart hörbar werden zu lassen – zumindest in charakteristischen Ausschnitten und Beispielen. Das inhaltliche Spektrum des Festivals reicht dabei von geistlichen Liedern des 17. und 18. Jahrhunderts bis hin zu Meisterwerken romantischer Liedkunst, zu erleben am Beispiel von Franz Schuberts Zyklus "Die schöne Müllerin". Eine Reihe von Lesungen mit interessanten Themen jeweils in der Kutschenhalle von Kloster Banz flankiert dabei die Konzerte. Das programmatische Startsignal zu "Lied und Lyrik" sollte eigentlich Peter Horst Neumanns Einführungsvortrag mit dem bereits zitierten Thema "Wollen Gedichte wirklich gesungen werden?" liefern. Diesen übernimmt der renommierte Dirigent und Musikwissenschaftler Peter Gülke, da Neumann Ende Juli im Alter von 73 Jahren in Nürnberg verstorben ist.
DieWelt am Sonntag vom 30.8.2009,
Martina Kausch
Coburger Tageblatt vom 31.08.2009,
Jochen Berger
Sendeprotokoll des Bayerischen Rundfunks - B5 Kultur" , Sendung vom 31.8.2009
Sender: B5 Kultur, Frau Schwermer
Kloster Banz, die berühmte Basilika Vierzehnheiligen des Barockbaumeisters Balthasar Neumann und das Coburger Landestheater – das sind die Schauplätze eines Festivals, das vom 31. August bis zum 6. September in Oberfranken stattfindet. „Lied & Lyrik“ lautet der Titel des facettenreichen Programms, das von der Friedrich-Baur-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und dem Landestheater Coburg durchgeführt wird. Thomas Senne berichtet.
„Lied & Lyrik“, ein einwöchiges Festspiel, eine Premiere in der Provinz - zum ersten Mal geht diese literarisch-musikalische Veranstaltungsreihe in Oberfranken über die Bühne mit hochkarätigen Künstlern wie dem Sänger Thomas Hampson. Nach seiner Begegnung mit Leonard Bernstein entwickelte er sich zu einem der führenden Interpreten der Musik Gustav Mahlers. Bei Lied & Lyrik tritt er zusammen mit Wolfram Rieger auf und präsentiert am heutigen Abend im Coburger Landestheater „Lieder der Romantik“.
Beim mehrtägigen Festspielreigen soll der künstlerische Nachwuchs gefördert, vor allem aber die Wechselwirkung von Wort und Musik untersucht werden. Die Spannweite reicht dabei vom Barock bis in die Moderne.
Autoren wie Reiner Kunze oder der frühere PEN-Präsident Gert Heidenreich bürgen bei Lied & Lyrik ebenso für Qualität wie der Schauspieler Bruno Ganz oder die Mezzosopranistin Ingeborg Danz, die am kommenden Mittwoch in der Klosterkirche von Banz geistliche Lieder präsentieren wird.